Corporate Health

Gesundheit am Arbeitsplatz oder auch Coprorate Health – es ist noch gar nicht so lange her, da übersahen Stellensuchende den Hinweis auf entsprechende Angebote in Stellenanzeigen. Eine betriebliche Gesundheitsvorsorge war sicherlich nice to have, aber bestimmt nicht essenziell. Das hat sich gewandelt. Spätestens seit Ausbruch der Coronapandemie achten Bewerberinnen und Bewerber verstärkt darauf, welche Angebote ein Arbeitgeber macht, damit die Belegschaft gesund bleibt.

Artikel vom 4. Januar 2023

Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördern

Bedeutung von Corporate Health steigt 

Corona hat uns vor zwei Jahren vor Augen geführt, wie wichtig ein guter Umgang mit der eigenen Gesundheit ist. Im Privaten und im Beruflichen. Daher fragen sich Talente bei der Jobsuche immer häufiger: Wie hält es ein Arbeitgeber mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) oder auch Corporate Health? Das geht aus dem „HR Report 2022“ des Karriereportals Monster hervor.  

Diesem zufolge stehen Corporate-Health-Angebote bei der Auswahl eines Jobs auf der Kandidaten-Wunschliste ganz oben – und zwar direkt nach Punkten wie Gehaltsschutz und ergänzenden finanziellen Leistungen.  

Im Pflegebereich ist Betriebliches Gesundheitsmanagement besonders wichtig 

Einen besonders großen Wert auf einen guten Gesundheitsschutz legen zum Beispiel Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die chronisch überlastet sind. In Pflegeberufen etwa, die fast doppelt so häufig von einem berufsbedingten Burnout betroffen sind, wie in alle anderen Berufsgruppen. 

Aus den Analysen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK geht hervor: Seit 2012 ist deren Anteil um mehr als 15 Prozent gestiegen. „Dies unterstreicht, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege nachhaltig verbessert werden müssen", so Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Dazu gehört auch, bessere Vorkehrungen in puncto Gesundheitsmanagement zu treffen.  

6 Tipps für ein verbessertes Gesundheitsmanagement 

Doch, was können Unternehmen tun, damit ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bestmöglich vor Krankheiten geschützt sind? Da gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Viele davon können in den meisten Berufsgruppen umgesetzt werden. Wir haben Ihnen die wichtigsten zusammengestellt.  

Wenn wir Ihnen vorab noch einen Tipp geben dürfen: Sprechen Sie über Ihre Maßnahmen in Ihren Stellenanzeigen – Sie werden bei Talenten auf jeden Fall damit punkten. 

#1 Schutz vor zu vielen Überstunden 

Lassen Sie uns zunächst über Überstunden reden. In Engpassbereichen wie der Pflege lassen sich diese fast nicht umgehen, denn die Branche leidet massiv unter einem akuten Fachkräftemangel. Um eine Überlastung des Personals zu vermeiden, ist es umso wichtiger, auf eine gut organisierte Schichtplanung zu achten. Berücksichtigen Sie darin potenzielle Personalengpässe wie Feiertage oder Krankheitswellen. So beugen Sie Unterbesetzungen vor.  

Auch Fortbildungen von Mitarbeitenden lassen sich schon Anfang des Jahres in die Planung einbeziehen und sollten nicht in diese Engpass-Zeiten gelegt werden. Ebenso hilft es, das Personal darauf aufmerksam zu machen, ihre Urlaubsanträge schon im Dezember oder Januar einzureichen.  

#2 Trainieren Sie die Widerstandskraft Ihrer Mitarbeiter 

Tipp Nummer zwei: Einer der häufigsten Auslöser berufsbedingter Krankheiten ist Stress. Sie können Ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, diesen so gering wie möglich zu halten, indem Sie ihnen Trainings anbieten, die darauf abzielen, ihren Arbeitsalltag besser zu organisieren und eventuelle Rückschläge besser wegzustecken.  

Hier wirken Seminare oder Coachings zu diesen Themenbereichen wahre Wunder:  

  • Selbstmanagement  
  • Resilienztraining 
  • Zeitmanagement 

#3 Schaffen Sie gesunde Arbeitsbedingungen 

Es gibt aber noch mehr, was Sie tun können. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verrichten Ihre Arbeit im Sitzen, andere müssen schwer heben oder stehen den ganzen Tag. Das kann Haltungsschäden verursachen, die zu chronischen Schmerzen führen. Im schlimmsten Fall kommt es zu langfristigen Ausfällen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.  

Wie Sie Abhilfe schaffen können?  

Stellen Sie Arbeitnehmern, die viel sitzen, ergonomisches Mobiliar zur Verfügung, das zum Beispiel die Wirbelsäule entlastet. So vermeiden Sie Rückenschmerzen oder Bandscheibenschäden.  

Stellen Sie Arbeitnehmern, die viel stehen oder laufen gesundes Schuhwerk zur Verfügung und achten Sie darauf, dass Ihre Mitarbeiter regelmäßige Pausen machen.  

Wer in seinem Beruf hingegen regelmäßig schwer hebt, braucht Hebe- und Tragehilfen, die ihn körperlich entlasten.  

#4 Eine gute Betriebskultur ist das A und O 

Entscheidend für das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist außerdem eine gute Betriebskultur. In einem Unternehmensumfeld, in dem Sticheleien, Querelen oder gar Mobbing an der Tagesordnung sind, kann es zu schweren psychischen Störungen kommen. Das kann sogar der Auslöser für Depressionen sein.  

Daher ist die Förderung eines guten Klimas besonders wichtig für die Gesundheit Ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ein erster wichtiger Schritt: Machen Sie regelmäßig Mitarbeiterbefragungen.  

Haken Sie nach:  

  • Was läuft gut?  
  • Was eher nicht?  
  • Was sollte sich verändern?  

So erhalten Sie einen Einblick, was sich Ihre Angestellten wünschen und wie Sie das Betriebsklima Ihres Unternehmens optimieren können.  

#5 Halten Sie’s hygienisch 

Teil eines optimalen Gesundheitsmanagements in Unternehmen ist außerdem ein hygienisches Umfeld. Wie effektiv das gegen die Übertragung von Krankheiten schützt, haben wir alle in der Coronapandemie gelernt. Gerade jetzt in der bevorstehenden Akutphase der Grippezeit können Sie Vorkehrungen treffen, dass Krankheiterreger nicht übertragen werden und sich ein Arbeitnehmer nach dem anderen ansteckt. 

Unsere Tipps:  

  • Stellen Sie Handdesinfektionsmittelspender auf.  
  • Hängen Sie Plakate in Waschräumen auf, die Ihre Mitarbeiter aufklären, wie effektiv eine Handwäsche von 30 Sekunden mit Wasser und Seife gegen Krankheiten schützt.
  • Ihre Arbeitnehmer haben regelmäßigen Kundenkontakt? Hier helfen Plexiglasaufsteller, um sie vor der Übertragung von Krankheiten durch eine Tröpfcheninfektion zu schützen.  
  • Mit diesen Maßnahmen zeigen Sie Ihren Teams, dass Sie sich als Arbeitgeber um ihr Wohlergehen sorgen. 

#6 Machen Sie Sportangebote 

Wie heißt es so schön? Nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Daher sollten Sie Ihren Mitarbeitern Angebote machen, die ihnen helfen, körperlich gesund zu bleiben. Viele Unternehmen bieten beispielsweise eine geförderte Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio an oder Yogakurse im Büro.  

Oder wie wäre es mit einem Firmenfahrrad, mit dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer morgens zur Arbeit radeln? Wichtig ist auch gesundes Essen. Achten Sie darauf, in Ihrer Kantine Gerichte anzubieten, die nicht zu schwer im Magen liegen und Ihre Mitarbeiter fit durch den Alltag gleiten lassen.  

Fazit 

Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein wichtiger Baustein, um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber zu schärfen. Je mehr Sie sich in Ihrem Recruiting als Unternehmen positionieren, dem das Wohlergehen seiner Belegschaft am Herzen liegt,  umso größer die Chance, dass sie die Anzahl an Bewerbungen verstärken. Manchmal erzielen auch kleine Botschaften eine große Wirkung.  

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