Jobmessen im digitalen Zeitalter

Eigentlich sollte man meinen, im Zeitalter der Digitalisierung seien Jobmessen obsolet. Heutzutage läuft ja alles online ab. Doch das stimmt so nicht. Gerade unter jungen Arbeitnehmern erfreuen sich Jobmessen größter Beliebtheit. Denn viele Jobs sind erklärungsbedürftig und bei einem Karriereevent lassen sich offene Fragen direkt beantworten. So steigt die Chance auf eine Bewerbung.

Artikel vom 8. Januar 2024

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Was sind Jobmessen?  

Jobmessen bieten eine perfekte Gelegenheit für Arbeitgeber, den Rekrutierungsprozess zu vereinfachen und effizienter zu gestalten. An einem Ort versammeln sich zahlreiche potenzielle Kandidaten. Arbeitgeber haben die Chance, direkt mit ihnen in Kontakt zu treten und erste Eindrücke zu gewinnen. So entsteht schnell ein Gefühl dafür, ob ein Bewerber für eine bestimmte Position geeignet ist oder nicht.  

Nicht immer kommt es zu einer direkten Stellenbesetzung. In vielen Fällen ist eine Jobmesse eher eine Verlängerung der Stellenanzeige: Man lernt sich kurz wie in einem Speed-Dating kennen, erstmal völlig unverbindlich. Bewerber erhalten die wichtigsten Informationen rund um ein Jobprofil. Bei Interesse bewerben sie sich dann regulär über eine Stellenanzeige auf den Job. 

Warum ist der persönliche Austausch auf einer Jobmesse so wichtig?  

So gehen immer mehr Jobsuchende vor. Sie holen sich an verschiedenen Stellen Informationen über einen Arbeitgeber und einen Job ein, bündeln diese und entscheiden dann, ob sie sich bewerben oder nicht. Dazu recherchieren Sie auf Social Media, auf der Karriere-Website und live auf Jobmessen. Die Erfahrung zeigt: Talente brauchen immer mehr Touchpoints, also Berührungspunkte mit einem Arbeitgeber, bis die Entscheidung fällt, sich zu bewerben. 

Dafür gibt es einen bestimmten Grund: Die Anforderungen an viele Berufe haben sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Viele Jobs sind komplexer und facettenreicher geworden, was dazu führt, dass sie umfangreicher und spezifischer erklärt werden müssen. Dieser Trend macht die direkte Kommunikation, wie sie auf Jobmessen möglich ist, besonders wertvoll. 

Offene Fragen direkt beantworten 

Bei einer Jobmesse haben Arbeitgeber die Gelegenheit, die Nuancen und spezifischen Anforderungen ihrer offenen Stellen direkt und anschaulich zu vermitteln. Sie können Fragen der Bewerber unmittelbar beantworten und dadurch ein klareres Bild von der jeweiligen Position zeichnen. Dies ist besonders wichtig bei Berufen, die neu entstanden sind oder sich durch technologische Entwicklungen stark gewandelt haben. Von diesen haben potenzielle Bewerber meist kein klares Bild vor Augen. 

Darüber hinaus ermöglicht der persönliche Austausch auf Jobmessen, die Unternehmenskultur und die spezifischen Werte eines Unternehmens hervorzuheben. In einer Zeit, in der die Passung zwischen den Werten eines Kandidaten und denen des Unternehmens immer wichtiger wird, ist auch das ein entscheidender Vorteil. Potenzielle Bewerber lernen echte Kollegen direkt und unmittelbar kennen und können direkt abgleichen: Passe ich menschlich zu dem Unternehmen oder nicht?  

 

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Jobmesse: Die perfekte Bühne für die Arbeitgebermarke 

Jobmessen bieten also eine hervorragende Bühne für Unternehmen, um ihre Arbeitgebermarke zu präsentieren und ihr Employer Branding zu stärken. Hierbei sollten Arbeitgeber nichts dem Zufall überlassen. Umso wahrscheinlicher ist es, dass sich im Anschluss zahlreiche Bewerber auf Stellenanzeigen bewerben.  

Aber was ist dabei zu beachten? Ein effektives Employer Branding auf Jobmessen beinhaltet zum Beispiel eine ansprechende Präsentation des Unternehmens. Über interaktive Elemente lassen sich die Besucher eines Messestandes zum Beispiel direkt ansprechen und einbeziehen. So können VR-Demos genutzt werden, um den Arbeitsplatz virtuell und in 3D zu erkunden.  

Employer Branding auf Jobmessen: So geht‘s 

Es gibt aber noch weitere Beispiele für ein effektives Employer Branding auf Jobmessen. Wie wäre es etwa mit Storytelling-Stationen - das sind Stände, an denen Mitarbeiter persönliche Geschichten über ihre Erfahrungen im Unternehmen erzählen. So entsteht ein authentischer Einblick in die Unternehmenskultur. 

Auch Demonstrationen kommen gut an, bei denen Arbeitgeber Einblicke in die Produkte oder Dienstleistungen ihres Unternehmens geben. So erhalten Talente Einblicke in die Innovationskraft eines Unternehmens. 

Weitere Ideen:  

Interaktive Workshops: Organisieren Sie Workshops, in denen Talente an realen Projekten oder Herausforderungen des Unternehmens mitarbeiten können. So entsteht ein praktischer Einblick in die Aufgabenbandbreite von Jobs.  

Entwickeln Sie Spiele oder Wettbewerbe, die auf die Branche oder das Fachgebiet des Unternehmens zugeschnitten sind. So fördern Sie die Interaktion und die Kreativität. 

Fazit: Jobmessen – alles andere als oldschool 

Unser Fazit: Jobmessen eignen sich ideal, um den Erstkontakt zu potenziellen Kandidaten herzustellen und einen Eindruck voneinander zu gewinnen. Auf Jobmessen haben Arbeitgeber die Gelegenheit, sich und ihr Unternehmen zu präsentieren, Fragen der Bewerber zu beantworten und festzustellen, ob die Kandidaten zur Unternehmenskultur und den Anforderungen der offenen Position passen. Dieser persönliche Austausch schafft eine Verbindung zwischen Arbeitgebern und Bewerbern, die über den reinen schriftlichen Bewerbungsprozess hinausgeht.